Am Ball bleiben: Much attraktiv gestalten und Natur erhalten

Die Weihnachtskerzen sind abgebrannt; die Sektgläser leer getrunken. Ein kompliziertes Jahr ist abgelaufen und ein neues steht vor der Tür, mit all den Herausforderungen und Unwägbarkeiten. Was heißt das für uns im Rat der Gemeinde?

Geprägt war das vergangene Jahr durch massive Einschränkungen aufgrund der andauernden Bedrohung durch CORONA, ganz klar. Gängige Verhaltensmuster mussten verändert werden, normale Alltäglichkeiten fielen weg oder wurden erschwert. Viele hatten Hindernisse zu überwinden, ihre Arbeit wie gewohnt auszuführen. Schüler*innen durften nicht ihren Lernort Schule aufsuchen und wenn doch, dann unter geänderten Bedingungen. Das für das soziale Lernen so wichtige Vereinsleben in Kultur und vor allem im Sport fiel zu einem großen Teil flach. Persönliche Beziehungen wurden auf harte Proben gestellt, auch innerhalb der Familien. Entscheidungen mussten getroffen werden: ob und wann lasse ich mich impfen, was kann ich noch riskieren im Hinblick auf mein Bewegungsverhalten und was lieber nicht? Dann kam die Flutkatastrophe und hatte uns in Much zwar nur wenig betroffen, aber doch sehr betroffen gemacht; nicht wenige haben sich sehr engagiert und Hilfe direkt und indirekt geleistet. Ein weiteres Erlebnis durch ein Sonderereignis also, wo uns klar wurde, dass nicht alles bleiben muss wie es ist. Und in diese Kategorie fiel dann auch noch der 24 h – stündige Stromausfall, der uns und die beiden Nachbargemeinden überraschte. So weit zu den Rahmenbedingungen des Jahres 2021.

Und dieses Jahr wird es nicht einfacher werden. Wir müssen dringend an allen Ecken und Kanten dafür kämpfen, dass Natur durch nachhaltige Landwirtschaft geschützt wird und durch ökologisches Bauen, dass im Individual- und Gemeinschaftsverkehr neue Prioritäten gesetzt werden, dass in zentraler Lage bezahlbare Wohnungen entstehen und dass benachteiligte Menschen und Randgruppen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Tiere allgemein und Insekten im Besonderen, Pflanzen und Wälder im Besonderen müssen geschützt werden und der Countdown des Klimawandels schnell und umfassend gestoppt werden. Lasst uns weniger Flächen mit Beton und Steinen versiegeln.  Da, wo es passt, können wir auf Solarmodule setzen, Fuhrparks umrüsten auf alternative Antriebe, kurze Wege mit Rad oder zu Fuß bewältigen und beim Einkaufen auf fair gehandelte und nachhaltig produzierte Waren achten. Tierschutz missachtende Produzenten und Vertreiber sollten wir meiden und die Macht des Verbrauchers nicht unterschätzen.

All dies und noch viel mehr ist möglich; ob es auch machbar ist, hängt viel von der Mittelvergabe durch Bund, Land und Kreis ab. Wir jedenfalls sind bereit und bleiben am Ball.

Gerd Binder, B90/DIE GRÜNEN Much