Arbeitskreis Flüchtlingsunterkünfte

In der letzten Ratssitzung berichtete Fachbereichsleiter Stefan Mauermann über große Herausforderungen in Bezug auf die Bereitstellung von Wohnraum für geflüchtete Menschen. Aufgrund der aktuellen Kriegssituation in der Ukraine, ist mit einer Steigerung von Zuflucht suchenden Menschen zu rechnen.

Nach dem aktuellen Verteilungsschlüssel für die Städte und Gemeinden gilt es in Much noch Wohn-und Lebensraum für ca. 200 Menschen zu schaffen. Zurzeit ist mit einem Bedarf für 10 bis 15 Personen pro Woche zu rechnen. Da verfügbarer Wohnraum ein sehr knappes Gut ist, müsste im schlimmsten Fall wieder einmal auf Turnhallen zurückgegriffen werden. Das ist nicht nur schlecht für den Schul- und Vereinssport, sondern auch eine Zumutung für die dort untergebrachten Menschen. Das führt zwangsläufig zu der Frage, ob wir aus der „Flüchtlingskrise“ 2015 nicht dazu gelernt haben.

In der Ratssitzung erfolgte der Beschluss, einen fraktionsübergreifenden Arbeitskreis einzusetzen, um möglichst viele Ressourcen bei der Lösungsfindung einzubinden. Dieser AK tagte am Donnerstag, dem 6.10. im Sitzungszimmer des Rathauses unter Beteiligung unserer sachkundigen Bürgerin Solveig Schauries und dem Ratsmitglied Gerd Binder.

Dort berichtete Herr Mauermann dann von einigen positiven Entwicklungen, was die Verfügbarkeit von Unterkünften angeht. Weiterhin gut funktioniert die Zusammenarbeit mit der Partnergemeinde Neunkirchen-Seelscheid, wo Much gut 5 Dutzend Ukrainer*innen im ehemaligen Thurn Gelände untergebracht werden konnten.

Auch der Ankauf oder die Anmiete von großen Immobilien wie Heimen, aber auch Wohnräume in Ein- und Mehrfamilienhäusern stehen auf der Liste. An dieser Stelle ist Ihre/Eure Mithilfe gefragt, daher unser Appell „Meldet uns oder der Gemeindeverwaltung verfügbaren Wohnraum (ganz gleich, ob Ferienwohnung, Haus oder Einliegerwohnung) im Gemeindegebiet!“. Hierbei übernimmt die Gemeinde den ortsüblichen Miet- oder Kaufpreis. Weiterhin ist an dieser Stelle das Ehrenamt von großer Bedeutung. Auch die „Flüchtlingskrise“ 2015 war nur durch das große Engagement in der Bevölkerung zu bewerkstelligen. Da wir an dieser Stelle aus 2015 gelernt haben, wissen wir, dass wir den Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, seitens der Gemeinde mehr zur Seite stehen müssen. Ein Leitfaden wird erstellt, der sich mit Fragen beschäftigt wie z.B.

Welche Möglichkeiten gibt es, mich zu engagieren? Kann ich mich auch mit geringem Zeitansatz engagieren? Wie erreiche ich Ansprechpartner? Was wird von mir persönlich erwartet? Bekomme ich Kosten erstattet, wenn ich zum Beispiel Menschen bei mir zu Hause aufnehme?

Autoren: Solveig Schauries / Gerd Binder