Wenn ich gesund bin, ist die Welt gesund

Wenn ich gesund bin, ist die Welt gesund.

Ich bin Ärztin und interessiere mich daher für die Gesundheit der Menschen. Das bedeutet, dass ich mich nicht nur für die Bekämpfung von Krankheiten interessiere, sondern auch dafür, wie ich gesund bleiben kann. Was kann ich tun, um diesen großen Schatz, den wir im Leben kennen, zu erhalten. Alle wissenschaftlichen Untersuchungen sagen, und das ist die erste gute Nachricht: Ich kann über zwei Verhaltensänderungen viel tun. Ich kann mich mehr bewegen und deutlich weniger tierische Produkte essen. Die Ernährung ist das Schlüsselthema für unsere Gesundheit und hierbei ist es der Konsum von tierischen Produkten. All unsere Zivilisationskrankheiten, seien es Herz-Kreislauf-, seien es Demenz-, seien es Diabetes-, seien es Krebserkrankungen, sie stehen in direktem Zusammenhang mit dem Konsum von tierischen Produkten. Ein Drittel unserer Todesfälle in Deutschland sind auf diese Fehlernährung zurückzuführen. Als Menschen sind wir Allesfresser, aber die Menge an tierischen Produkten, die wir gesund verdauen können, ist gering: Es ist der Sonntagsbraten und der Fisch am Freitag. Es ist nicht die tägliche Portion Fleisch zum Mittagessen, Käse und Wurst zum Frühstück und Abendbrot, sondern das, was wir seit den 50er Jahren für normal halten. Wir müssen lernen, dass das für unseren Körper nicht verträglich ist. 

Und jetzt kommt die zweite gute Nachricht: Wenn wir unsere Ernährung auf diese Weise umstellen, wird jeder von uns seine CO2-Emissionen um 37 % reduzieren. Das heißt, wir können uns vor noch mehr Hitzetoten im Sommer (4500 Menschen in Deutschland im Sommer 2022), vor noch mehr Überschwemmungen und damit vor einer weiteren Gefährdung unserer Gesundheit bewahren.

Wenn das alles nicht reicht, gibt es noch eine dritte gute Nachricht: Wir können Ernährungssicherheit erreichen. Derzeit nutzen wir über die Hälfte der weltweiten Ackerflächen (in Deutschland derzeit 60 %) für die Produktion von Futtermitteln. Ein Drittel aller Kalorien, die wir produzieren, geht an Tiere. Es überrascht nicht, dass unsere Anbauflächen nicht ausreichen, mit oder ohne Krieg in der Ukraine.

Woher ich das weiß: Der Wissenschaftsbericht Lancet Countdown Germany wurde unter Beteiligung des Vorsitzenden der Bundesärztekammer sowie unseres Gesundheitsministers veröffentlicht. (https://m.youtube.com ‘ watch?v=V-Xo95Gv6x8). Wer sich für die Ernährungsumstellung noch näher interessiert, dem hat die Lancet-Kommission eine planetarische Gesundheitsdiät (planetary health diät) entwickelt. Sie ist weltweit gültig für unsere Gesundheit und die Gesundheit unseres Planeten. (https://www.bzfe.de › nachhaltiger-konsum › lagern-kochen-essen-teilen › planetary-health-diet).

Ich freue mich über jeden, der ein bisschen mehr für seine eigene Gesundheit und für die Gesundheit unseres Planeten tut. 

Autorin: Dorothea Vogel