Der neue Bauhof

Der neue Bauhof

Enorme Kostensteigerung
November 2016
Zu Beginn des Jahres 2011 gründeten die Kommunen Neunkirchen-Seelscheid und Much ein Kommunalunternehmen (GKU) mit der Absicht, Gewerbegebiete gemeinsam zu vermarkten und durch die Neuerrichtung eines gemeinsamen Bauhofes in Nackhausen die Bauhofarbeit zu optimieren um so Kostenvorteile zu erzielen. Belegt durch ein Wirtschaftsgutachten wurde hier optimistisch von Einsparungen in Höhe von 50.000 € pro Jahr für jede Kommune ausgegangen. Geblieben ist von der anfänglichen Euphorie nicht so viel.
Während zum Zeitpunkt der Ausschreibung des Neubaus durch das GKU im Jahre 2012 noch von Gesamtkosten in Höhe von knapp 2,5 Millionen € ausgegangen wurde, verteuerte sich das Projekt immer mehr und soll derzeit über 3,7 Millionen kosten, Tendenz steigend. Begründet wurde diese eklatante Steigerung innerhalb von vier Jahren außer mit den üblichen Kostensteigerungen unter anderem mit dem -aus Sicht der Nutzer- größeren Platzbedarf. So mussten 900m² zusätzlich zu dem im Tausch bereits erworbenen 9.269m² Grundstück angekauft werden.
Inzwischen hatten sich auch die Anforderungen durch die Energieeinsparverordnung verschärft. Zusammen bewirkte dies eine Kostensteigerung um 45,5%!
Völlig überraschend stellte man im April 2016 dann fest, dass die geplante Nutzung eines kombinierten Systems aus Hackschnitzelverbrennung und Gas als Hauptenergieträger nicht realisiert werden kann, weil auf dem Grundstück kein Gasanschluss vorhanden ist!
Immerhin gut, dass dies noch so rechtzeitig bemerkt wurde.
Daher plante man um auf Geothermie- und Photovoltaiknutzung. Ungeklärt sind noch Probleme mit dem Untergrund und der Entwässerung im Wasserschutzgebiet- Risiken, die hier noch zu weiteren Kostensteigerungen führen können. Völlig aufgegeben wurde die Planung eines Wertstoffhofes, dessen Finanzierung über die RSAG erfolgen sollte. Dagegen erhob sich Widerspruch der Anlieger in Nackhausen, die ein zu starkes Verkehrsaufkommen und Lärmbelästigung befürchteten. Das GKU hätte eine zweite Erschließung und einen Straßenneubau einplanen müssen, was zu weiteren eklatanten Kostensteigerungen geführt hätte.

  • Unsere Befürchtung: Aufgrund der gewaltigen Kostensteigerung und der Risiken bei der weiteren Planung bleibt von den erwarteten finanziellen Vorteilen für Much wenig übrig. Eine Investition, die sich nach frühestens 41 Jahren rechnet, erscheint uns nicht sehr sinnvoll.

Kontakt: E. Hauer (Fraktionsvorsitzender), Tel. 02245 915942, Mail: sanders-hauer@t-online.de