GKU und neuer Bauhof

Rechnet sich das gemeinsame Kommunalunternehmen?

Grundsätzlich ist ja gegen die Überlegung, in Kooperation mit der Nachbarkommune Dienstleistungen durchzuführen, Gewerbegebiete zu vermarkten und einen gemeinsamen neuen Bauhof zu errichten, nichts einzuwenden, wenn es sich denn rechnet. Das Ziel, Synergien zu nutzen und Personal- und Sachkosten einzusparen, ist vor dem Hintergrund knapper Kassen und dem Gebot der Sparsamkeit der Kommunen jedenfalls nicht zu beanstanden. Gerade die Entwicklung bei der Planung und Errichtung des neuen Bauhofs in Nackhausen bergen allerdings Risiken.

So musste Herr Haas, der Vorstandsvorsitzende des GKU (gemeinsames Kommunalunternehmen Much-Neunkirchen-Seelscheid) in der Sitzung des Verwaltungsrates am 10.10. einräumen, dass sich der Baubeginn um mindestens weitere 5 Monate verzögern wird. Der Kostenrahmen soll nach seiner Ansicht aber eingehalten werden.

Dies sehen wir nicht so optimistisch. Während der längeren Bauphase müssen im Zusammenhang mit der Aufgabe des alten Bauhofs an der Wahnbachstraße Provisorien angemietet oder Container aufgestellt werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Diese trägt das GKU. Sie fallen zwar unter Betriebskosten, insofern kann der Investitionskostenrahmen formell eingehalten werden, belasten natürlich aber die gesamte Kosten-Nutzen-Rechnung des GKU. Außerdem wird aller Voraussicht nach die Zeitverzögerung zu einer weiteren Steigerung der Baukosten führen, denn auf Grund der Hochkonjunktur im Baugewerbe steigen derzeit die Preise in diesem Bereich um ca. 3,5% im Jahr. Es ist zu befürchten, dass letztendlich wir Mucher Steuerzahler für den Ausgleich der Fehlbeträge durch höhere Abgaben herangezogen werden.

Ihre Mucher Grünen

Edgar Hauer, Mail: sanders-hauer@t-online.de
20.10.2017