Einzelhandelskonzept Marienfeld
Discounter alternativlos?
Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Digitalisierung und Tourismus am Dienstag, 16.März wurde schwerpunktmäßig über die zukünftige Entwicklung Marienfelds diskutiert. Hierzu stellte unsere Grüne Fraktion den Antrag, dem Gemeinderat zu empfehlen, ein Entwicklungskonzept zum Einzelhandelskonzept der Ortschaft Marienfeld unter Beteiligung der Bürgerschaft zu erstellen, bevor mit der Ansiedelung eines Discounters (Netto) vollendete Tatsachen geschaffen werden. An der Abzweigung von der L312 nach Marienfeld plant ein Investor, die Schoofs-Gruppe, einen 800 qm großen Markt mit Café und Backshop zu errichten. Zudem sollen auf der Grünen Wiesen 60 Parkplätze entstehen.
In unserem Antrag wurde die Verwaltung einstimmig beauftragt, ein Bürgerbeteiligungskonzept zu entwickeln, das alle Altersstrukturen und Bevölkerungsschichten mit einschließt. Eine solche Bürgerbeteiligung sollte mit dem Ziel für Bürger*innen und Geschäftsleute einen lebensfreundlichen und zukunftsorientierten Wohnort weiterzuentwickeln durchgeführt werden. Bestehende und neue Strukturen der Einkaufsmöglichkeiten sollten unter Beachtung von Kriterien wie Umweltstandards, Kosten und Effizienz unter aktiver Bürgerbeteiligung vernetzt und auf den Weg gebracht werden.
Verwaltungsseitig wird darauf hingewiesen, dass für die Ortschaft Much-Marienfeld bereits im Jahre 2004 ein Handlungs- und Entwicklungskonzept mit verschiedenen Bürgerbeteiligungen erstellt wurde. Das Gutachten sah vor, den Dorfplatz südlich der Kirche und die unmittelbar südlich angrenzende Dorfstraße zum Zentrum der Dorfgemeinschaft als Einkaufs- und Aufenthaltsort, Treffpunkt und Mittelpunkt des öffentlichen Lebens zu entwickeln. Ein attraktiver Dorfkern mit guten Angeboten wie z.B.einem Ökobauernmarkt und Gastronomie sollte in erheblichem Maße dazu beitragen, Marienfelds Aufenthaltsqualität im Ortskern und die Nahversorgung zu verbessern.”Dies kann gelingen, wenn in Eigeninitiative der Dorfgemeinschaft durch einen Förderverein Marienfeld z.B. ein Einkaufsservice für Senioren oder ein Bauernladen an dem Dorfplatz eingerichtet wird.” Zitat aus dem Gutachten von 2004. Diese Vorstellungen entsprachen auch den Ideen der Bürger*innen aus der damaligen Bürgerbefragung. Inzwischen sind 17 Jahre vergangen und jeder kann selbst beurteilen, was davon geblieben ist. Die Absichten des Investors mit der geplanten Errichtung eines Discounters an der L312 entsprechen jedenfalls nicht der gewünschten Stärkung des Dorfzentrums und erfüllen keinerlei ökologische Kriterien. Statt beim Einkauf auf das Auto zu verzichten, werden die Kunden dorthin fahren, Parkplätze sollen ja genügend vorgehalten werden. Der Flächenverbrauch auf der Grünen Wiese und die negativen Folgen für Klima und Umwelt scheinen keine Rolle zu spielen und werden Profitinteressen untergeordnet. Wir bitten daher alle Betroffenen, sich aktiv in den Beteiligungsprozess einzuschalten.
Ihre Mucher Grünen
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