Mobilitätslösungen

Vernetzte Mobilitätslösungen, Perspektivisch auch ein Thema für Much

Unter dem Arbeitstitel „Update Mobilstation“ fand am Montag, 8.7.2019 in Köln eine Fachtagung zum Thema „Mobilität von Morgen gestalten“ für Politik und Verwaltung im Rheinland statt. Federführend war die NVR (Nahverkehr Rheinland GmbH) der Verkehrsverbünde im Regierungsbezirk Köln. In verschiedenen Fachbeiträgen und Referaten wurden Projekte vorgestellt, die vor dem Hintergrund des Klimaschutzes Wege zu einer Neuorientierung des ÖPNV aufzeigten. Im Mittelpunkt standen die Überlegungen, attraktive Angebote zu schaffen mit dem Ziel, den Berufsverkehr zu und aus den Großstädten in umliegenden Regionen und dem ländlichen Raum zu reduzieren und somit Alternativen zum Dauerstau, Stress und Verkehrskollaps sowie Beiträge zum Klimaschutz und Luftreinhaltung anzubieten.

Ein wichtiger Baustein ist der Ausbau und die Verbesserung der ÖPNV-Angebote und der Aufbau eines flächendeckenden Netzes von sogenannten Mobilstationen. Ziel ist die Einrichtung von mindestens einer Station pro Gemeinde. Allein für Bonn sind schon 36 Mobilstationen geplant.

Insgesamt sind im Rheinland 9600 ÖPNV-Haltestellen vorhanden, von denen derzeit 460 Standorte für Mobilstationen infrage kommen. Voraussetzung ist die Eignung als Knotenpunkt (für Bus- oder auch Bahnverkehr), also Umsteigemöglichkeit, Taktfrequenz und Fahrgastzahl.

Das NVR-Gutachten hierzu macht Vorschläge, welche Ausstattungsmerkmale die beteiligten Kommunen berücksichtigen sollten:

  • Barrierefreiheit
  • Beleuchtung
  • Beschilderung/Wegweisung
  • Fahrgastinformation
  • Notruf
  • Radabstellanlage
  • Sitzgelegenheit
  • Ticketautomat
  • Infovitrinen
  • Witterungsschutz

Zusätzliche Angebote wären Dienstleistungen wie Paketstation, Geldautomat, Ladestationen für Pedelecs, usw…

Eine Vernetzung mit Angeboten wie Carsharing (idealerweise durch E-Fahrzeuge), Bürgerbus, Ladestation, Taxistand und einem Café oder Kiosk in der Nähe ist wünschenswert. Perspektivisch können an Verkehrsknotenpunkten flexible, komplett ausgestattete Arbeitsplätze („Coworking“) angeboten werden, um Pendlerströme und damit das Verkehrsaufkommen insgesamt zu verringern. Nutzer*innen können hier mobil arbeiten oder auch Wartezeiten zum Arbeiten nutzen.

Nach Aussage des NRW-Verkehrsministers Hendrik Wüst, der ebenfalls bei der Tagung anwesend war, will das Land durch ein entsprechendes Förderprogramm die Vernetzung des ÖPNV und Mobilstationen mit 10 Mio. Euro fördern. Weitere Förderprogramme und ein Beratungsangebot für interessierte Kommunen gibt es durch den NVR und das Zukunftsnetz Mobilität NRW. Eine Übersicht der Fördermittel erscheint im Herbst auf www.nvr.de/foerderdatenbank.

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