Pestizide im Haar?

Europaweiter Haartest

Pestizide wie Glyphosat, Neonikotinoide und Co. finden sich auf den Feldern, Gärten, im Grundwasser und im Essen. Sie tragen damit auch zu dem enormen Artenverlust von Insekten und Vögeln bei. Doch in der anstehenden EU-Agrarreform für die Jahre 2021-2027 scheint es gerade alles wieder auf ein Weiter-So hinauszulaufen.

Chancen für Vorschläge, den Pestizid-Einsatz endlich europaweit wirksam zu reduzieren, sind gering. Ein Argument der industriellen Landwirtschaft und der Pestizid-Hersteller ist dabei oft, dass die geringen Mengen im Menschen ungefährlich sind.
Aber ist das wirklich so?
Wir wissen aus immer mehr Studien, dass selbst schon geringe Mengen Pestizide über lange Zeit negative Folgen auf die Gesundheit von Tieren haben. Aber im Menschen ist die Menge der Pestizide fast vollständig unerforscht. Deswegen lässt sich nur schwer einschätzen, ob die bei Tieren beobachteten Schäden auch bei Menschen möglich sind.

Um diese offene Frage nach der Menge der Pestizide in unseren Körper zu beantworten, hat die Grüne Fraktion im Europaparlament einen europaweiten Haartest gestartet. Dabei werden Haare von Freiwilligen in sechs EU-Ländern auf 30 verschiedene Pestizide getestet, die in der EU zugelassen sind und eingesetzt werden. Mit einem solchen Test kann die Langzeit-Belastung am besten abgeschätzt werden und europaweit verglichen werden.
Ende September veröffentlichen wir die Ergebnisse.

(Sven Giegold, Grüne Fraktion im Europaparlament)

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