Resolution gegen Glyphosat

Umweltausschuss beschließt Resolution  –  Glyphosat -Entscheidung im EU-Parlament,
in der Sitzung des Umweltausschusses am 23.05. wurde auf Antrag der Fraktion der Grünen
gegen die Stimmen der CDU ein Appell an das Europaparlament beschlossen, sich gegen eine Verlängerung der Genehmigung von Glyphosat einzusetzen.

  • Während die WHO im Jahre 2015 Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft hatte, zog man ein Jahr später diese Einschätzung zurück, wahrscheinlich auch aufgrund des Widerstandes der Agrarindustrie und der Herstellerfirma. Nun liegen neue Studien des Wiener Krebsforschers Christopher Portier vor, die diese neue Einstufung sehr infrage stellen.

Christopher Portier hat sich am Sonntag in einem offenen Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gewandt, nachdem er in Krebsstudien der Hersteller des umstrittenen Herbizids Glyphosat acht noch unberücksichtigte Tumorbefunde in Fütterungsstudien mit Mäusen und Ratten gefunden hatte. Damit wäre man bei 21 signifikanten Befunden – anstelle von
anfangs vier.

Erst vor rund zwei Wochen wurde publik, dass die EU-Kommission eine Verlängerung der Glyphosat-Zulassung um zehn Jahre plant.
Die nun von Portier, dem ehemaligen Leiter des US National Toxicology Program, angeführten acht „übersehenen“ Befunde sind deshalb interessant, weil sie im Zulassungsantrag der Glyphosate Task Force (Zusammenschluss von 25 Glyphosat-Herstellern) nicht offengelegt, aber in den ebenfalls eingereichten Originalstudien dokumentiert wurden. Portier konnte Einsicht in die Studien nehmen, weil diese aufgrund eines Antrags der Grünen im Europaparlament teilweise offengelegt wurden.

Portier weist darauf hin, dass die EU-Behörden bereits 2015 darauf aufmerksam gemacht wurden, dass die Angaben der Industrie über ihre Krebsstudien nicht korrekt waren, woraufhin das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seine Auswertung evaluieren musste. Das führte dazu, dass das BfR im August 2015 in seinem Anhang 13 anstelle von ursprünglich nur vier statistisch signifikanten Krebsbefunden anführte. Der Grund, weshalb das BfR ursprünglich nur vier Studien als signifikant erkannt hatte: Die Behörde hatte „auf die statistischen Auswertungen in den Herstellerstudien vertraut“, wie das Institut in seinem Anhang zugab.
Dabei stufte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) eine krebserregende Wirkung des Pestizids als „unwahrscheinlich“ ein – wiederum aufgrund einer Analyse des BfR.

Wir sehen uns durch diese neuen Bewertungen in unserer Skepsis gegenüber Glyphosat bestätigt.
In der Ausschusssitzung bezeichneten die CDU-Mitglieder das Herbizid als ungefährlich für den Menschen und als unverzichtbar für die Massenproduktion von Lebensmitteln. Wie die meisten Verbraucher auch lehnen wir Grüne den Einsatz von Chemie und Gentechnik in der Landwirtschaft ab.

Die Biobauern und der ökologische Landbau zeigen, dass die Produktion gesunder Nahrungsmittel auch ohne Chemie funktioniert.

Kontakt: E. Hauer (Fraktionsvorsitzender), Mail: sanders-hauer@t-online.de
Mai 2017
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