In der konventionellen Landwirtschaft die Erträge steigern und gesunde Böden haben – und es geht doch!

Seit Jahren wird beklagt, dass die Bodengesundheit der landwirtschaftlichen Flächen zu wenig Berücksichtigung findet. Erosion, die Zerstörung wertvollen Humus und der Verlust von Nährstoffen sind einige der größten Herausforderungen, mit denen Landwirtinnen und Landwirte heutzutage konfrontiert sind.

Doch es gibt Hoffnung. Es gibt einen Ausweg, der helfen kann, die Bodengesundheit zu verbessern und die Erträge zu steigern. Bei der Regenerativen Landwirtschaft wird darauf geachtet, dass der Boden immer mit Pflanzenresten oder Pflanzen bedeckt bleibt, um den Boden vor Erosion und Austrocknung zu schützen. Das bedeutet, dass auf das Umgraben des Bodens verzichtet wird und stattdessen die Pflanzenreste als natürlicher Dünger genutzt werden.

Die Regenerativen Landwirtschaft macht also die übliche Bodenbearbeitung überflüssig und kann sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft angewendet werden. Eine Studie der Agrarexperten der Unternehmensberatung Boston Consulting Group und des Naturschutzverbands NABU zeigt, dass eine größere Rücksicht auf die bearbeiteten Böden erheblich höhere Gewinne bringen kann.

Laut den Autoren der Studie stammen etwa zwei Drittel der Gewinnerhöhung aus der Reduzierung der Bodenbearbeitung und der Rest aus besseren Ernten, insbesondere in Jahren mit wenig Regen oder anderen klimatischen Unwägbarkeiten. Eine Umstellung auf Regenerative Landwirtschaft würde auch den Wasserhaushalt des Bodens verbessern und den Bedarf an Stickstoffdünger verringern.

“Das Ziel der Regenerativen Landwirtschaft ist die Steigerung der Ertragsresilienz”, sagt Simon Krämer, NABU-Experte und Co-Leiter der Studie. “Bislang sei der Umweltschutz in der Landwirtschaft meist auf Kosten der landwirtschaftlichen Produktivität gegangen. Das hat sich jetzt geändert.” Es ist ein Interesse jeder Landwirtin und jedes Landwirts, nachhaltige und gesunde Böden zu haben. Es ist an der Zeit, dass die Landwirtschaft diese Methode ernsthaft in Betracht zieht, um eine nachhaltigere und produktivere Zukunft zu schaffen.

Autor: Walfried Stöcker